Baby-Notizen

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Last updated: Feb 5, 2024 · Published: Jan 2, 2022

Ein paar Notizen aus dem Leben mit Baby (aus Papa-Sicht).

Zu Beginn der Schwangerschaft

  1. Termin bei einer Geburtsklinik ausmachen: In München wird vom Klinikum Dritter Orden als Geburtsklinik geschwärmt (in Nymphenburg, gegenüber vom Botanischen Garten). Will man dorthin, sollte man schon extrem früh einen Termin ausmachen: Eine Anmeldung ist ab der 6. Schwangerschaftswoche möglich. Da uns mehrere Freunde, Kollegen und die Frauenärztin den Dritten Orden empfohlen haben (Zitat der Frauenärztin: “Wenn der Schwangerschaftstest positiv ist: Rufen Sie nicht Ihre Eltern an, rufen Sie nicht mich an, sondern rufen Sie zuerst beim Dritten Orden an!”), haben wir das auch prompt gemacht. Wir haben natürlich keinen Vergleich mit anderen Geburtskliniken, aber was aufgefallen ist, war, dass das Personal praktisch ausnahmslos sehr nett war. Auch wenn alle sehr viel zu tun hatten und gestresst waren und es, wenn es nicht dringend war, immer mal wieder längere Wartezeiten gab. Wenn es dringend war, war aber immer sofort jemand zur Stelle und nahm sich die Zeit. Aber dieser Stress und die Wartezeiten scheinen wohl der Standard in Kliniken zu sein 😕
  2. Hebamme finden: Ich muss ehrlich sagen, dass ich vor der Schwangerschaft gar nicht so richtig wusste, was eine Hebamme macht. Für mich waren Hebammen Leute, die man braucht, wenn man eine Hausgeburt machen möchte. Weit gefehlt: Eine Hebamme ist für jede Art von Schwangerschaft absolut essenziell! Eine Hebamme unterstützt bei verschiedenen Themen, für uns stand aber die Wochenbettbetreuung nach der Geburt im Fokus. Das heißt: Die Hebamme macht in den Wochen nach der Geburt Hausbesuche und hilft der Familie, sich auf die neue Situation einzustellen. Insbesondere kontrolliert sie den Zustand und die Heilung der Frau, und sie hilft mit, dass sich das Stillen einpendelt. Außerdem ist sie einfach die beste Person, die man als frischgebackene Eltern alles fragen kann, was einen umtreibt. Unsere Hebamme, Moni, war einfach super. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie Eltern, die ihr erstes Kind bekommen, es ohne Hebamme überhaupt schaffen…Leider gibt es in München ein großes Problem, was Hebammen angeht: Es gibt zu wenige. Eine Hebamme bedient nur einzelne Postleitzahlbereiche, und in Vierteln wie Schwabing gibt es eine akute Knappheit. Meine Frau hat über 10 Hebammen durchtelefoniert, bis wir Moni gefunden hatten. Und Moni war eigentlich in Elternzeit und konnte uns nur trotzdem aufnehmen, weil wir zufällig praktisch über die Straße wohnten.
  3. Einen Baby-Countdown bei Days Until Baby erstellen (habe ich entwickelt 😉)

Während der Schwangerschaft

  • Geburtsvorbereitungskurs: Ihr solltet auf jeden Fall einen Geburtstvorbereitungskurs belegen, insbesondere wenn es euer erstes Kind ist. Es gibt verschiedene Modelle: Einerseits bieten einige Hebammen an, die Geburtsvorbereitung mit zu machen. Anderseits gibt es Gruppenkurse, geleitet von Hebammen, die man belegen kann. Die sind entweder über mehrere Wochen verteilt, oder als “Intensiv-Kurs” an einem Wochenende. Meine Frau hätte gerne einen mehrwöchigen Kurs belegt, leider hat uns da Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht und es wurden keine solchen Kurse in Person angeboten. Schlussendlich haben wir einen super Intensivkurs gemacht, an der Elternschule des Dritten Ordens. Bei diesem Kurs waren wir beide die ganze Zeit dabei - bei den mehrwöchigen Kursen ist es üblich, dass der Mann nicht an allen Sessions mit teilnimmt, sondern zu einigen ausgewählten Sessions dazu kommt.

Gegen Ende der Schwangerschaft

  • Kindergeld- und Elterngeld-Anträge vorbereiten: Nervig, und das ist erst der Anfang an deutscher Bürokratie, die einem mit einem neuen Menschen blüht (Ich könnte mich hier ewig aufregen, hier ein Auszug: wieso muss ich verschiedensten Ämtern lauter gleiche Informationen mitteilen? Wieso muss ich fürs Elterngeld eine Original-Geburtsurkunde einreichen, wenn ein anderes Dokument, das ebenfalls für den Elterngeld-Antrag erforderlich ist, bereits eine original Geburtsurkunde als Voraussetzung gehabt hat? Wieso ist die Berechnung des Elterngelds so kompliziert, insbesondere, was Teilzeit angeht - obwohl Eltern-Teilzeitmodelle ja politisch gefördert werden sollen? Wieso wird auf den meisten offiziellen Informationsseiten davon ausgegangen, dass man als Leser bereits weiß, was der Unterschied zwischen Elternzeit und Elterngeld ist ist? Wieso hat das offizielle “Merkblatt Kindergeld” insgesamt 50 Seiten? Wieso muss ich eigentlich überhaupt Kindergeld beantragen, anstelle dass man nach der Geburt auf die Eltern zukommt, um mir das Kindergeld zu überweisen?). Aber ehrlich: Noch nerviger wäre, sich nach der Geburt darum kümmern zu müssen.
  • Kinderarzt: Typischerweise wird im Krankenhaus die U1-Untersuchung direkt nach Geburt und dann nach einigen Tagen Aufenthalt die U2-Untersuchung durchgeführt. Die U3-Untersuchung ist dann die erste, die man beim Kinderarzt macht. Insbesondere in einer Stadt wie München empfiehlt es sich, schon frühzeitig nach passenden Ärzten zu recherchieren und einen U3-Termin auszumachen (muss einige Wochen nach Geburt stattfinden). Die meisten Kinderärzte erlauben eine Terminvereinbarung erst nach Geburt, es gibt aber auch welche, die bereits vor der Geburt Termine annehmen. Wir haben unseren Wunscharzt leider nicht bekommen, aber sind dann bei einem anderen super Kinderarzt gelandet (bei dem wir auch nur rein gerutscht sind, nachdem wir glaubhaft versichert hatten, dass wir es bei mehreren anderen schon vergeblich versucht hätten - was auch der Fall war)
  • Essentials kaufen: Baby-Sachen für die ersten Wochen (nicht zu viel in den kleinsten Größen kaufen, ihr kennt die Größe ja noch nicht), Baby-Bett, Kinderwagen. Wir haben einen Schwung gebrauchte Baby-Sachen bei Vinted gekauft und einige Kleidung bei H&M gekauft. Als Baby-Bett haben wir via eBay Kleinanzeigen ein gebrauchtes BabyBay Maxi Beistellbett gekauft (im Internet stand häufig, dass die normale Größe schnell zu klein wird). Als Kinderwagen haben wir einen Cybex Balios S Lux (silberner Rahmen, mit den Kunstledergriffen) gekauft, nachdem wir zuerst einen Hauck Saturn R Duoset gekauft hatten. Beim Hauck hatten wir es uns einfach gemacht: Er war 2019 Testsieger bei Stiftung Warentest und noch dazu sehr günstig (mehrere hundert Euro günstiger als die Wägen, die man sonst häufig im Park sah und die online erwähnt wurden). Aber: Als er dann bei uns war, hat er so einen schlechten Eindruck auf uns gemacht (v.a.: wackelig & billige Verarbeitung), dass wir ihn zurück schickten und unsere Recherche fortsetzten. Tipp: Fahrt zu einem Laden, wo ihr viele Kinderwägen ausprobieren könnt. Wir waren nach dem Fail mit dem ersten Kinderwagen beim BabyOne in Brunnthal (wo wir den Cybex auch gerne direkt gekauft hätten, aber unser Wunsch-Modell war dann werden vorrätig noch lieferbar und so blieb uns nichts anderes übrig als woanders online zu bestellen). Ein Kollege hat mir erzählt, dass die BabyWelt in Gersthofen bei Augsburg eine riesige Auswahl an Kinderwägen haben soll, bei guten Preisen. Das war und dann aber doch etwas zu weit weg. Mit dem Cybex sind wird sehr zufrieden, insbesondere der geringe Roll-Widerstand, der kleine Wendekreis, und die Memory-Funktion beim Rausheben der Babywanne/Baby-Sportsitz sind super.1
  • KiTa-Anmeldeprozess prüfen: Falls ihr plant, euer Baby zu einer KiTa anzumelden, solltet ihr frühzeitig im Blick haben, wann der Anmeldezeitraum ist. Wir hatten im Kopf, dass wie bei den Schulen ist (Anmeldung und Zuteilung im März, Beginn im September). Und dann erlebten wir im Dezember unser blaues Wunder, als wir erkannten, dass die Anmeldung bereits im Vorjahres-September startet (und die Zuteilung dann im März ist). Eine Anmeldung ist übrigens ab dem ersten Tag nach der Geburt möglich…Wir haben uns nun für mehrere KiTas angemeldet und hoffen, dass es nicht auf ein First-Serve-Come-Serve-System hinauslaufen wird (wurde leider nicht kommuniziert). Der Münchner KiTa-Finder ist, was die Übersicht und Anmeldung zu mehreren KiTas auf einmal angeht, sehr gut. Allerdings war mir nicht klar, ob es wirklich ein Vorteil ist, viele potenzielle KiTas anzugeben oder ob das am Ende nicht eher ein Nachteil ist und man bessere Chancen auf seine Wunsch-KiTta gehabt hätte, wenn man nur seine 2-3 Top-Wünsche angegeben hätte. Das ist ein typisches Matching-Problem, und ich bin nicht sicher, ob der KiTa-Finder ein Matching-Verfahren einsetzt, dass dieses “System-Gamen” verhindert. Zurück bleibt ein etwas mulmiges Gefühl und die Hoffnung, dass das “schon irgendwie gut gehen” wird und wir einen KiTa-Platz bekommen.2
  • Rückbildungskurs: Rückbildungskurse sind wichtig & beliebt (es spricht auch nichts dagegen, mehrere verschiedene Rückbildungskurse nacheinander zu machen). Deshalb sollte man sich da auch so früh wie möglich um eine Anmeldung kümmern.
  • Babyschwimmen: Durch Corona leider aktuell gar kein Thema, aber wenn es wieder möglich ist, werden Kurse wie diese bestimmt sehr beliebt sein - auch hier gilt es, den Überblick zu bewahren und schnell zu sein.
  • Viel vorkochen für die Wochenbett-Phase: In den ersten zwei Wochen nach der Geburt sind alle Augen auf das Baby gerichtet, und die Mutter sollte für gute Erholung strikte Bettruhe bewahren (bzw. nur nach Absprache mit der Hebamme). Deshalb: Kocht schon möglichst viel vor, was ihr einfrieren könnt, und wünscht euch nach der Geburt von euren Besuchern Essen. Insgesamt gilt: In den zwei Wochen nach der Geburt liegen Haushalt und Essen vollständig beim Papa.

Das Baby ist da!

👶🥰

Grundsätzliches

Ein Baby schreit, wenn es ihm nicht gut geht - und als Eltern ist es natürlich eure Aufgabe, alles dafür zu tun, dass es ihm schnell wieder gut geht. Wenn ein Baby schreit, hat es immer einen guten Grund (ein Baby meint es nie böse und spielt einem nie etwas vor - es teilt einem immer ehrlich mit, wie es fühlt). Das heißt leider nicht, dass es immer möglich ist, ihm dabei zu helfen. Das war eine extrem wichtige und schmerzhafte Erfahrung für mich. Manchmal ist das einzige, was man tun kann, dem Baby beizustehen, positive Stimmung auszustrahlen und nicht die Nerven zu verlieren. Hier müsst ihr euch als Paar gegenseitig unterstützen und z.B. abwechseln. Unser Sohn war zum Glück bei weitem kein Schreibaby, sondern echt kooperativ (wir hatten wohl Anfängerglück mit ihm 🥰). Trotzdem gab es solche Abende. Da muss man durch.

Was besonders nützlich war

  • Spucktücher, und zwar Unmengen davon (~20). So ein Baby kann anfangs insbesondere beim (noch unkoordinierten) Trinken viel nass machen, da ist es gut, genug Tücher in petto zu haben. Außerdem ergeben sind im Laufe der Zeit lauter praktische Anwendungsmöglichkeiten dafür, z.B. als Schutz für Baby-Decken, die man nicht ständig waschen möchte.
  • Die Philips Baby+ App ist super, um alles rund ums Baby zu tracken, insbesondere Still- und Wickelzeiten (aber auch z.B., um die Wachstumsdaten festzuhalten). Die Zeit mit einem Baby vergeht wirklich schnell, und wenn man weiß, wie lange die letzte Still-Session her ist, kann man auch besser abschätzen, ob die nächste Baby-Unzufriedenheit vom Hunger kommt, oder ob es doch einfach etwas mehr kuscheln möchte. Außerdem ist praktisch, dass die App Referenz-Werte bereit hält, die einem helfen einzuschätzen, ob man “normal” ist (nur als grobe Referenz zu verstehen, jedes Baby ist ja anders). Wickelzeiten haben wir anfangs auch getrackt, aber da hat es sich mittlerweile gut eingependelt (wir wickeln meistens vor oder nach dem Stillen) und wir tracken sie deshalb nicht mehr.
  • Die App Oje, ich wachse vertritt die Auffassung, dass in den ersten 20 Monaten eines Babys 10 Entwicklungssprünge stattfinden. Die App gibt einen Überblick über diese Sprünge inkl. wann sie wahrscheinlich auftreten werden. Wir konnten nicht jeden Sprung eindeutig nachvollziehen, aber überraschend oft passt es sehr gut 😁

Zwischenstände

Nach 4 Monaten (Januar)

  • Nach 2-3 Monaten war eigentlich alles super, was das schlafen anging: Unser Kleiner schlief ziemlich konsequent von 23/24 Uhr bis 6 Uhr durch - Jackpot. Am Ende des des vierten Monats bemerkten wir aber, dass das Durchschlafen bei ihm nicht mehr so recht klappen wollte und er sogar wieder zwei nächtliche Still-Sessions benötigte. Und tatsächlich, das ist wohl normal: Die “4-Monats-Schlafregression” ist wohl eine übliche Phase. Mal sehen, wie lange die Phase anhält, hoffentlich nicht zu lang 😅
  • Der mit am härteste Teil des Tages ist das Einschlafen am Abend. Ratgeber sagen, dass das Kind lernen soll, alleine einzuschlafen - und nicht im Arm oder an der Brust einschlafen soll. Nette Idee, nur hat das seit Anfang Dezember - mittlerweile fast zwei Monate - nicht mehr geklappt. Wir versuchen es und versuchen es - wir haben eine konstante Zubettgehzeit und einen festen Rhythmus (“Ritual” ist viellecht etwas hoch gegriffen). Aber trotzdem enden, z.T. erst nach einer halben Stunde oder Stunde Aufregung, die meisten Abende damit, dass der Kleine dann doch nur an Mamas Brust einschläft. Oder, wenn ich Glück habe, auch nach langem Wiegen von mir. Ich kann die Tage an einer Hand abzählen, wo er “einfach so” eingeschlafen ist - das waren die Tage, wo er durch Familienfeiern so fertig war, dass er überall eingeschlafen wäre. Anstrengend, aber da hilft wohl nur Abwarten. Interessanterweise ist das Einschlafen in der Nacht nie kein Problem, da reicht es, ihm die Hand an die Wange zu legen und/oder das Händchen zu halten.

Nach 5 Monaten (Februar)

  • Man merkt, dass der Kleine immer aktiver wird und sich immer mehr ausprobiert. Lustig ist, dass er gerne mal für ein paar Tage etwas sehr intensiv macht (z.B. schon um Weihnachten und Neujahr rum: vom Rücken auf den Bauch drehen. Das hat ihm so viel Spaß gemacht, dass er das praktisch permanent gemacht hat, inbesondere beim Wickeln - gar nicht so praktisch… 😄), um es dann wieder für mehrere Tage oder Wochen komplett auszusetzen. Eine nervige Angewohnheit, die er für ein paar Tage hatte: Kreischen. Anscheinend hatte er bemerkt, dass das sehr effektiv ist, um schnell Aufmerksamkeit zu erlangen. Zum Glück hat es nach ein paar Tagen wieder nachgelassen.
  • Wir haben nun seit ein paar Wochen mit Beikost begonnen. Eigentlich ist es Empfehlung der WHO, Babys 6 Monate lang voll zu stillen. In Deutschland empfehlen die Kinderärzte aber, schon nach vier Monaten mit Beikost anzufangen, weil es Anzeichen gibt, dass dadurch Allergie-Risiken gesenkt werden (und schon mal die Motorik fürs Essen geschult wird). Die Frage ist nun, wie konsequent man das Thema angeht - wir haben uns in den ersten Wochen darauf beschränkt, ihm unseren Mahlzeiten etwas essbares in die Hand zu geben (z.B. eine gedünstete Karotte, ein Apfelstück, Bananenstück, Birnenstück usw.), um ihm etwas Gefühl für Essen nzu geben. Mit essen hatte das aber noch nichts zu tun - es wird eher genuckelt, was das Zeug hält. Anschließend haben wir ihm immer mehr Breiartiges gegeben, z.B. Bananenbrei, und, nun ganz aktuell Möhrenbrei. Meine Frau hat eine größere Menge Karottenbrei gekocht und dann in einer Eiswürfelschablone portioniert eingefroren. Seitdem versuchen wir täglich etwas Karottenbrei zuzufüttern. Aktuell ist das noch eher ein Spiel als dass tatsächlich etwas im Bauch landet, aber es macht ihm zumindest (meistens) Spaß. Ab dem 6. Monat scheint es dann wirklich wichtig zu sein, dass die Ernährung nicht mehr zu 100% aus Muttermilch besteht - denn dann setzt anscheinend ein weiterer Wachstumsschub ein, der nicht mehr zu 100% durch Muttermilch gedeckt werden kann.
  • Wir sind nun, was den Kinderwagen angeht, von der Babywanne auf den Sportsitz umgestiegen. Schon sehr cool, dass er jetzt auch während der Fahrt rausschauen & die Welt beobachten kann! 😁

Nach 8 Monaten (Mai)

  • Die Zeit vergeht wie im Flug. Mittlerweile sind aus der einen zögerlichen Brei-Portion am Tag drei volle Portionen geworden (Mittagsbrei, Abendbrei, und Nachmittagsbrei - in dieser Reihenfolge eingeführt). An der vierten Portion (Frühstücksbrei bzw. Vormittagsbrei) arbeiten wir gerade. Was die Brei-Einführung angeht, haben wir mit dem Buch Mix-Rezepte für Babys und Kleinkinder: Brei, Beikost und Fingerfood aus dem Thermomix gute Erfahrungen gemacht. Außer dem gelegentlichen Googeln haben wir uns gar nicht so viel mehr Lektüre angeschafft. Den Mittagsbrei kocht aktuell noch meine Frau vor, was super ist - mal sehen, wie lange sie sich noch die Arbeit machen möchte, wenn es immer größere Portionen werden 😄 Für die anderen Breie (Milchbrei am Abend und in der Früh, Obst-Getreidebrei am Nachmittag) haben wir uns Schmelzflocken und Griesbrei gekauft, und kochen den immer frisch. Außer ich habe mal keine Lust oder wir sind unterwegs - dafür sind Gläschen auch super. Und haben auch meistens eine praktischere Konsistenz als selbst-gekochter Brei.
  • Als ich letztens zwei Nächte ganz allein für den Kleinen zuständig war, habe ich in einer Nacht zum ersten Mal Pre-Nahrung ausprobiert. Das hat überraschend gut geklappt - die 150ml, die ich gemacht hatte, hat unser Kleiner ohne abzusetzen ausgetrunken (sind seitdem auf 180ml-Portionen hoch gegangen). Seitdem setzen wir immer mal wieder Pre-Nahrung ein. Hat einfach verschiedene Vorteile:
    • Im Vergleich zu abgepumpter Muttermilch ist sie deutlich schneller zubereitet: einfach Pulver mit warmen (abgekochten) Wasser mischen und fertig. Pulver und Wasser kann man prima fertig-portioniert vorbereiten.
    • Mit Pre-Nahrung kann ich als Mann meiner Frau endlich ein bisschen mehr Arbeit abnehmen.
    • Zusätzlich scheint Pre-Nahrung etwas satter zu machen als Muttermilch.
  • Ich bin schon froh, dass wir die ersten knapp 8 Monate ausschließlich Muttermilch gegeben haben, was Milch angeht (Was ja immer gesagt wird: “Wenn es mit dem Stillen funktioniert, sollte man es tun” und “Muttermilch ist das beste für das Kind”), aber nach 8 Monaten sollte man nun ohne schlechtes Gewissen hin und wieder Pre-Nahrung geben können, denke ich. Aber kein einfaches Thema, bei dem bestimmt einige starke Meinungen aufeinander prallen…

Nach knapp 9 Monaten (Ende Mai)

  • In den letzten Wochen hat unser Kleiner rasante Entwicklungssprünge gemacht! Plötzlich kann er robben. Noch ist ist es anstrengend für ihn & und sonderlich viel Strecke macht er noch nicht - aber er kann Dinge erreichen, wenn er es sich vergenommen hat. Diese neue Beweglichkeit macht das Wickeln wieder deutlich komplizierter 😄 Und plötzlich kann er selbstständig sitzen (und will gar nicht mehr so recht liegen 😂)! Allerdings kann er sich noch nicht selbst in Sitz-Position begeben. Auch von der geistigen Entwicklung merkt man viele Fortschritte - er macht andere Geräusche als früher, und er kann mittlerweile echt gut mitteilen, wenn er etwas möchte. Ein Highlight ist für mich, dass er jetzt schon ein paar Mal das “Guck-guck”-Spiel mit uns gespielt hat: Er hält sich selbstständig (!) ein Tuch vors Gesicht und freut sich dann, wenn wir mit einem begeisteren “Oh, da ist er ja” reagieren, wenn er das Tuch wieder nach unten zieht. So kann das über mehrere Minuten gehen.

Nach 9 Monaten (Anfang Juni)

  • Ich habe gerade den ersten Zahnarzttermin ausgemacht! Was ich noch nicht wusste: Ein Kind kann zwar zu einem normalen Zahnarzt, es gibt aber sogar spezielle “Kinderzahnärzte”, die sich auf Kinder (anscheinend bis 18 Jahre) spezialisiert haben. Bei so einer Kinderzahnärztin habe ich nun den ersten Termin gemacht. Allgemein wird empfohlen, beim ersten Zahn zum Zahnarzt zu gehen & sich beraten zu lassen. Das haben wir leider verpasst (wir putzen zwar schon seit dem ersten Zahn die Zähne, aber hatten uns noch nicht bewusst mit dem Zahnarzt beschäftigt) - unser Kleiner hat schon vier Zähne. Aber wird schon werden 😄 Ich mag Zahnärzte und Ärzte im Allgemeinen - freue mich schon auf den Besuch.

  • Auf probablydance.com ("Reasons why Babies Cry in the First Three Months, How to Tell Them Apart, and What to Do") schreibt ein Vater von seinen Erfahrungen der ersten drei Monate mit Zwillingen. Insbesondere, was bei ihnen geholfen hat, um die Ursache für Schreien zu identifizieren und zu helfen. Auf HackerNews ist eine größere Diskussion dazu entstanden.

  1. Update 2022-05-07: Seitdem meine Schwägerin auch Mutter geworden ist, haben wir den Vergleich zu einem Kinderwagen mit luftgefüllten Reifen (dem Britax Römer Smile III) - und man merkt beim Schieben schon deutlich, dass es mit luftgefüllten Reifen nochmal einfacher geht, insbesondere wenn es etwas steinig wird. Sie sind zufrieden, kann man wohl also auch empfehlen 😊 ↩︎

  2. Update 2022-01-20: Wir haben den Artikel Kitaplatz-Vergabe soll gerechter werden in der SZ gelesen und müssen uns wohl “glücklich” schätzen. Der KiTa-Finder ist seit 2014 online, und erst seit letztem Jahr (2021) gibt ea überhaupt die Funktion, eine Wunschkita angeben zu können. Die überraschende Erkenntnis, die keiner erwartet hat: “der Vergabeprozess sei so gut gelaufen wie noch nie” Wow. Jetzt wird darüber nachgedacht, eine zweite und dritte Priorität möglich zu machen - aber für diese “Idee” muss erst noch ein Antrag im Stadtrat gestellt und angenommen werden. Es ist ein Trauerspiel… ↩︎